Monday, July 4, 2011

179. Tag

Der letzte Tag in San Francisco war so gelungen wie die beiden ersten. Nachdem ich die Karte für Alcatraz schon gesichert hatte, war es ein leichtes Spiel an Pier 33 zu erscheinen um das Schiff rüber auf die Insel zu nehmen. Die Fahrt dauerte 12 Minunten und meine Tour begann um 12.35. Alle bis auf ein Unternehmen hatten ausschließlich Nachmittagstouren anzubieten, was mir natürlich nicht in den Zeitplan gepasst hat, da mein Flieger um 18.30 Richtung Columbus schwebte. Um ca 13h war ich dann drüben. Ein paar Leute waren zu langsam beim Boarding, deshalb die kleine Verzögerung. Auf der Insel angekommen verläuft sich die auf dem Boot angesammelte Menschenmasse ziemlich schnell, was sehr angenehm für die eigentliche Gefängnistour war. Manch einem fällt auf, dass er unbedingt erst etwas Essen muss, andere rennen aufs Klo und wiederum andere bleiben erstmal ratlos stehen und wissen trotz Beschilderung nicht wo sie hinwollen. Die Sieger sind die, die lesen können.

Alcatraz von Pier 39

Das Anlegen des Bootes ...

ein zweiter Blick auf die Gefängnisinsel ;-)

Downtown San Francisco vom Boot aus gesehen


Das Boot zur Insel

Der "offizielle" Eingang zur Insel
Hier hängt noch das "Willkommenschild" USP = United States Penitentiary

Das Haupteingangstor

Wachturm

Ein echter Oldtimer

Electric Shop alias Bastelbude

Es war von Anfang an klar, dass das Hauptgefängnis das "Cellhouse" ist. Das wurde sogar schon auf der Überfahrt angekündigt. Nach einem kleinen Fußweg (400 Meter, 40 Höhenmeter Steigung) war ich früher als so manch anderer bei der Ausgabe der Audiogeräte angekommen, was gleichzeitig auch der Start der Tour ist. Nach kurzem Hin und Her habe ich mich dafür entschieden die englische Audiotour zu machen und nicht die deutsche, da man mir sagte, das Original sei authentischer - was auch der Fall war. Die Tour ist Klasse gemacht. Man startet die Tour an einem bestimmten Punkt und folgt von da an der Anweisung des Erzählers, der ein ehemaliger Gefängniswärter von Alacatraz ist. Neben einigen anderen Wärtern sprechen auch einige ehemalige Häftlinge. Das Gefängnis war von 1934 - 1963 in Betrieb. 1962 gelang 3 Häftlingen die Flucht von Alcatraz, die drei wurden nie wieder gesehen. Der offizielle Grund der Schließung sind zu hohe Wartungskosten und die Anfälligkeit der Gebäude gewesen, die in 30 Jahren sehr stark gealtert sind. Das ist vor allem der Lage verschuldet. Es ist für mich aber doch komisch, dass das Gefängnis nur wenige Monate nach dem erfolgreichen Ausbruch geschlossen wurde ... Da hat wohl vielleicht das eine zum Anderen geführt?

Haupteingang ins Gefängnis - Main Cellhouse

Die Audiotour führt einen durch sämtliche Räume des Gefängnisses und wer die Fernsehserie "Prison Break" kennt, der wird sich sofort an manche Dinge aus der Serie erinnern, die dem Anschein nach von hier "übernommen" sind. Ist wie ein Flashback ;-)

Der Guide erzählt viele Geschichten, die mit Sounds und den Kommentaren ehemalger Häftlinge sehr authentisch wirken. Eine der besten vielleicht sogar DIE Beste Audiotour, die ich jemals gemacht habe. Hier sind einige Impressionen von Alcatraz:

Das waren die lauschigen Zimmer ...

Eine typische Zelle - Waschbecken, WC und Bett

Vom Speisesaal auf die Luxusyacht ;-)

Die Freizeitmöglichkeiten

7 namhafte Inhaftierte

Die "Bunker" - Zellen die komplett abgedunkelt werden konnten, manch einer nennt sie auch "Isolationshaft"
Einer von einigen Aufständen

Das Ende des Aufstandes - von Granaten zertrümmerter Boden

Weiter unten ein paar wohnlichere Zellen





Der Besuchsbereich

Der "Pausenraum" der Wärter

Blick auf San Francisco vor dem Verwaltungstrakt

Der Verwaltungstrakt - Administration Building

Die Zentrale, von der aus alles gesteuert wurde

Michigan Avenue

Der Ausbruch der 3 von 1962

Hier sieht man des einen Schlingels künstlichen Schädel und das Loch in der Wand ...
... das genau wie in der Serie "Prison Break" in den Versorgungsschacht geführt hat

Nach einem perfekten Timing war ich um 15 Uhr wieder auf dem Festland und bereit zum Airport zu fahren. Natürlich mit einem weinenden Auge, aber auch auf Vorfreude bald wieder daheim zu sein. Der Flug von San Francisco führe mich über Los Angeles (#2 Lieblingsstadt) zurück nach Columbus. Die Tage gingen wieder viel zu schnell vorbei.

Monday, June 27, 2011

178. Tag

Heute war der Tag des Sightseeings Deluxe. Zusammen mit dem Eintritt für Alcatraz kam eine Stadtrundfahrt im Hop-On, Hop-Off Stil, mit insgesamt 21 Haltestellen in der gesamten Innenstadt verteilt. Man kann die Alcatraz Tickets nur einzeln kaufen wenn man diese bereits einige Zeit im Voraus online kauft – die Unternehmen die Alcatraz Touren anbieten, dürfen aber jedoch nicht als Einziges nur den Eintritt auf die Gefängnisinsel verkaufen. Die Zahl der Besucher nach Alcatraz ist stark limitiert und obwohl San Francisco jährlich ca. 16 Millionen Besucher hat kommen weniger als 10% davon in den Genuss dieser Insel. Das sind weniger als 4000 pro Tag, und die sind auf 10-12 Fahrten täglich aufgeteilt. Mehr zu Alcatraz aber im nächsten Beitrag!

Die Rundfahrt fing am Fishermans Wharf an. Um 9.15h ging es dort los. Vorher und um ans Ziel zu gelangen, ging es vom Hotel mit dem Cable Car von der Powell Street aus bis kurz vor die erste Haltestelle. Dort angekommen bin ich erstmal Richtung Pier 39 gesprintet, da über der Stadt – ganz im Gegenteil zum gestrigen Samstag – keine Wolken lagen. Freier Blick auf die Golden Gate Bridge! Es ist einfach nur atemberaubend wenn man dieses Wunderwerk aus der Ferne sieht. Man ahnt nicht, dass die Seile mit der die Brücke konstruiert worden ist und ihren Halt findet den Äquator dreimal umrunden könnten. Fasziniert von dem schönen Ausblick war ich nicht allzu zuversichtlich das der Blick lange in den Nachmittag reichen wird. Für manch einen ist der schlimmste Winter den er jemals erlebt hat der Sommer in San Francisco ;-)

Nach dem Start an Haltestelle 1 um 9.15h ging es zuerst Richtung Chinatown. Von dem Ausstieg hatte man einen guten Blick auf den Coit Tower. Dann ging es durch Chinatown. Es ist schon beeindruckend wenn auf einmal alles unverständlich geworden ist und man den Eindruck hat durch eine chinesische Stadt zu wandern. Sehr belebt war Chinatown aufgrund des Zeitpunkts wohl noch nicht, der Einblick aber trotzdem gut. Von Little China ging es dann auf zum Union Square, den ich zu der Zeit schon wie meine nicht vorhandene Westentasche kannte, da mein Hotel ja genau in dieser noblen Gegend liegt. Union Square vereint gute Restaurants, erstklassige Hotels und noble Geschäfte (wie z.B. auch alle großen Designer und Kaufhäuser mit Rang und Namen). Wegen der Gay Pride Parade war die Stadt nicht nur ein wenig „bunter“ als sonst schon, die Veranstaltung änderte auch die Route der Bustour. Am Union Square stieg ich wieder in den Bus zu und setzte die Tour Richtung Civic Center fort. Dort findet man das Gericht, die City Hall sowie das Opernhaus und die Davis Symphony Hall, die das SF Symphonieorchester beherbergt. Weiter auf der Route verließ ich den Bus wieder am Alamo Square. Der Platz ist berühmt für die beeindruckende Sicht auf die Stadt, die im Vordergrund von den sogenannten „Painted Ladies“ – 6 Stück an der Zahl – gesäumt ist.

Vorbei an der Kreuzung Haight/Ashbury, die in den 60er Jahren durch die Beatnik- und Hippie-Bewegung Bekanntheit erlanget hat, ging es weiter zum Golden Gate Park. Der ist ziemlich verwunderlich der größte urbane Park der Welt und angeblich sogar noch größer als der Central Park in New York City. Was anders ist als in New York ist, dass er nicht wirklich im Zentrum der Stadt liegt und von daher mit Nichten die Bedeutung des Central Park in NY hat.

Danach kam einer der Höhepunkte des Samstags. Die Golden Gate Bridge war in Reichweite. Mit dem Bus ging es auf dem Highway 1 Richtung Norden zum Südeingang der Brücke. Dort verließ ich den Bus und staunte nicht schlecht. Die knapp 1.6 Meilen lange Brücke überquerte ich in ca. 24 Minuten schnellen Schrittes und immer bereit vorbeirauschenden Fahrrad-Tölpeln eine zu verpassen. Die Freunde sind an Rücksichtslosigkeit nicht zu übertreffen. Der Weg über die Brücke war echt eindrucksvoll. Nach rechts hatte man einen wunderbaren Blick auf die San Francisco Bay und eben die City. Alcatraz lag mittig von da. Nach der Überquerung ging es mit dem Bus zurück über die GGB und weiter Richtung Lombard Street. Dort war besonders das Geschäftsviertel Union Street interessant, da sich dort und im Stadtteil Pacific Heights das Geld in San Francisco bewegt. Versprochen wurde ein zweites Beverly Hills. Erinnert hat es mich leider nur wenig daran. Zwar gibt es hier nette Shops und Restaurants, ist aber nicht mit dem Charme von Beverly Hills zu vergleichen! Einen Stop mit dem Tourbus weiter ging es in Richtung des geschwungenen Teils der Lombard Street, wo die Straße acht Knicke innerhalb eines Blocks macht. Ein zweiter Höhepunkt auf meiner Sightseeing Tour. Nach einer ausführlichen Begehung und Foto-Pause ging es mit dem Bus weiter Richtung Fishermans Wharf, meinen Ausgangspunkt am Morgen. Der letzte Stop war der Ghiradelli Square, bekannt und benannt nach dem Schokoladen-Giganten Ghiradelli, die hier noch drei Cafés bzw. Restaurants betreiben. Nach einer gelungenen Tour ging es mit dem Cable Car wieder zurück in Richtung Powell Street / Union Square. Ein bissel Schaufensterbummeln stand an, da wie oben genannt gewisse Geschäfte hier ihren Charme versprühen.

Das alles hört sich danach an, als ob man das Ganze in ein paar Stunden abspulen kann, in der Realität ist das aber eine Tour die bis 19 Uhr gedauert hat.

Abends ging es dann noch ins Kino. Ich hatte diesmal einen Kinosaal für mich alleine gemietet damit mir das ätzende Popcorn Geschmatzte erspart wird. Der Ticketverkäufer hatte nicht zu wenig versprochen. Der erste Film in meinen Leben in dem ich das Exklusivrecht hatte den Film zu schauen. Und das in einer Großstadt. Mr Popper’s Penguins stand auf der Filmrolle …

Suchbild Golden Gate Bridge - diesmal bei klaren Wetter

Rund um Pier 39

Ein U.S. Kriegsschiff aus WWII

Rund um Fishermans Wharf

Kirche nahe Chinatown (Name wird nachgereicht)

Coit Tower in der Ferne (eigentlich näher)

Little China

Transamerica Pyramid




City Hall
Davis Symphony Hall

Painted Ladies



Ashbury / Haight


De Young Museum


Japan-Town


GGB

Blick nach San Francisco



Auf der GGB




Union Street



Hyde Street Pier

Ghiradelli Square



Lombard Street












Union Square aus der 7. Etage von Macy's

Morgen geht es dann nach Alcatraz.
Aufgrund des nicht vorhandenen bzw. mieserablen Internets wird der Beitrag etwas verzögert eingestellt.